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Montag, 31. Januar 2011

Food Inc.

Meine Güte! Trotz aller Skandale und anderen Diskussionen um Lebensmittel, zeigt Michael Moores Film "Food Inc.", in welchem Maße Europa den Vereinigten Staaten voraus zu sein scheint. Vielleicht ist es Augenwischerei und in dem Gerneübertreiben der Amerikaner begründet, dass im vergleichenden Betrachten der Einkauf und Konsum in Deutschland ein viel höheres Maß an Sicherheit und und Vertrauenswürdigkeit in sich trägt (auch wenn das eben angesichts der aktuellen Skandale und der Entwicklung von "Bio" zu einem für jeden Preis zu habenden Lebensstil vielleicht nicht richtig klingt) und nahezu dazu auffordert, sich dem Überangebot hin in Richtung eines anderen und stärkeren Bewusstseins zu entziehen. Frisches Obst und Gemüse sind die teuersten Dinge, die hier angeboten werden. Gefühlte Unsummen müssten also ausgegeben werden, um beispielsweise mit Pflanzenprodukten den Energiegehalt einer Tüte Chips und zwei Flaschen Cola aufzuwiegen. Auch wenn das in Deutschland ähnlich sein mag - extremer ist es hier in jedem Fall. 
In der an den Film anschließenden Diskussion sprach der Chef von Sundance Natural Foods, dem seit 1971 hier existierenden Bioladen (der glücklicherweise nur 10 Minuten Fußweg von meiner Wohnung entfernt liegt) - unter anderem davon, dass ja in Europa die Leute mehr Geld für Benzin ausgeben müssen, aber sich auch des Wertes dessen, was sie da kaufen (und in ihre vielen Familienautos laufen lassen - aber das ist mein Kommentar), bewusst sind. Da musste ich mich melden. Und einer Idealvorstellung widersprechen. 

Samstag, 29. Januar 2011

So funktioniert Tom Waits

Sicher gibts da draußen kaum einen, der nicht einmal gern wie Tom Waits singen können möchte. Es kann funktionieren - nach Tagen wenigen Schlafs, kurz nach dem Aufwachen.

Dienstag, 25. Januar 2011

Frühlings Erwachen, original und vom Broadway

Passend zur warmen Sonne, die sich hier schon seit zwei Tagen zeigt und Joggen im T-Shirt zulässt, gab es heute zufälligerweise die Möglichkeit, die musikalische Version von Wedekinds "Frühlings Erwachen" im Hult Center zu sehen - "Broadway will never be the same" meinte die New York Times dazu, als das Stück 2006 am Broadway Premiere hatte. 
Nunja, für unsereins (=mich) scheint die Darstellung der Geschichte eher seicht und romantisiert, die wenigen Szenen von gezeigter Intimität angenehm im Vergleich zu manchem, was auf deutschen Bühnen "abgeht" - die "Oohs" und erschreckten "Aaahs" meiner amerikanischen Mitzuschauer um mich herum jedoch machten deutlich, dass sich in der Rezeption eines solchen Stoffs doch die kulturellen Unterschiede offenbaren. 

So auch beim Applaus: Dauert es in Deutschland manchmal gefühlte Minuten, bis sich jemand dazu durchringt, seinen Sitz zu verlassen, für "Standing Ovations", so springt das Volk hier sofort auf, wenn der Schlussapplaus einsetzt. Der dauert dafür jedoch nicht länger als vier halbe Minuten. 

Sonntag, 16. Januar 2011

Kant für Ungarn

"So verhindert das Verbot der Publizität den Fortschritt eines Volks zum Besseren, selbst in dem, was das mindeste seiner Forderung, nämlich bloß sein natürliches Recht angeht." 
...schreibt Kant im zweiten Abschnitt des Streits der Fakultäten, "Erneuerte Frage: Ob das menschliche Geschlecht im beständigen Fortschreiten zum Besseren sei?"

Ein Blick nach Ungarn beantwortet selbst heute diese Frage eindeutig, vielleicht eindeutiger als 1797. 

Donnerstag, 13. Januar 2011

Wo kann ich meine Wäsche trocknen?

Deutsch, erstes Jahr, Modalverben. 
"Wo kann ich meine Wäsche trocknen?" lautet ein Satz im Dialog. Daraufhin die Erklärung, dass man in Deutschland meistens seine Wäsche aufhängt zum Trocknen und sie nicht in den Trockner wirft. Große Augen und "Was?"-Gesichter.
Inzwischen regnete es so sehr, dass ich beim Nachhausekommen an den Trockner dachte.

Montag, 10. Januar 2011

Eier-Image

Warum sich nur alle Leute so wundern...Ich denke, dass die Macht des Verbrauchers unterschätzt wird - zumindest im Kleinen - und sich deshalb keiner traut...neue Wege zu gehen (in den Bioladen oder auf den Wochenmarkt), das Tempo zu drosseln (selber zu kochen) und Traditionen Nachhaltigeres entgegenzusetzen (Reduktion des Konsums von Fleisch, Eiern, Milchprodukten auf ein Minimum). Und vor allem: Augen auf! Nicht automatisiertes Greifen in die Supermarktregale, sondern bewusster Konsum und Genuss ist gefragt!

Straßenfeger oder: Schwimmen mit Nationalhymne

Erstmals in ihrer Geschichte ist die hiesige Uni-Football-Mannschaft in die Nationalliga aufgestiegen und durfte heute ihr erstes Spiel in selbiger bestreiten, in Arizona, das gerade erst durch weniger schöne Schlagzeilen auf sich aufmerksam machte. Bei meinen Studenten gab es selbstverständlich kein anderes Thema heute. In weiser Voraussicht habe ich meine Schwimmsequenz für heute auf die Zeit des Spiels gelegt - und war größtenteils alleine im Schwimmbad. Im gesamten Sportzentrum, so auch am Schwimmbecken, lief die Übertragung des Spiels. Um 5:30 horchte ich auf: da wurde die amerikanische Nationalhymne gespielt, und wer sich schon einmal von den akustischen Besonderheiten einer Schwimmhalle überzeugen konnte, kann sich vorstellen, welch Erlebnis das war, besonders hinsichtlich der skurrilen Situation, da sonst keiner da war außer dem Rettungsschwimmer, der nervös am Beckenrand auf- und ab gelaufen ist. 
Auf dem Heimweg begegnete mir nicht ein einziges Auto. Kaum war ich zu Hause, jubelte es von überall. Ihr 11:7 (das war der Stand als ich still und leise meine Handtücher zurückgab) haben die Oregon Ducks zumindest gehalten.

Donnerstag, 6. Januar 2011

COLAVITACOLA

Zumindest in der Farbe kaum zu unterscheiden: COLAVITA - der Balsamicoessig, und VITA COLA, die mit ihrem etwas eigenwilligen Geschmack den Geist des Westens in die DDR brachte. Heute darf auch der Westen am Geschmack des Ostens teilhaben, VITA COLA dürfte ungefähr in der gesamten Bundesrepublik zu erhalten sein. Hier sucht man den Osten vergeblich, aber im Winter ist auch ein Hauch Italien in Ordnung.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Hop-Day

Alle Leser, die mit den Sams-Büchern von Paul Maar vertraut sind, wissen, dass am Montag der Mond schien, Herr Taschenbier am Dienstag Dienst hatte und am Mittwoch die Mitte der Woche war. 
Unsere Sekretärin bezeichnet den Mittwoch als "Hop"-Day, was ungefähr der Maar´schen Erklärung entspricht, mit der Ergänzung, dass mit der zweiten Hälfte des Mittwochs schon das Ende der Woche eingeleitet wird. Wenn die Qualität der Arbeit nicht darunter leidet, stellt das eine ganz motivierende Arbeitseinstellung dar. 

Draußen fällt der Regen. Ich hatte mich schon gewundert, wo er bleibt. 

Sonntag, 2. Januar 2011

Nachhinken anders

Sucht man das Wort "Jetlag" nicht zusammen, sondern in seinen Einzelteilen im Wörterbuch, findet man unter anderem "Nachhinken" als Übersetzung für den letzteren Teil des Worts. 

Der Unterschied zum land-läufigen Hinken: Dieses hier sieht einem keiner an.  
Also dann Gute Nacht.

Samstag, 1. Januar 2011

There´s a whole generation with a new explanation...

...hmmhmmmm, people in motion...people in motion...all those who come to San Francisco ... should be sure to wear some flowers in their hair ...

people in motion gibt es auf dem Flughafen in San Francisco, Kalifornien, heute zum Neujahrstag eine Menge. Aber ich habe noch keine einzige Blume in irgendeinem Haar ausmachen können. Die Zeiten sind vielleicht vorbei. Zumindest auf dem Flughafen. Das Original gibt es hier: 
http://www.youtube.com/watch?v=OdvCqUguIh8 

Apropopos Haare: "Are you a monk - Sind Sie ein Mönch?" wurde ich heute vom officer bei der Einreise gefragt. Diese Frage war mir nun noch nie begegnet und ich sagte "No - a swimmer." Das stimmt zwar nicht ganz, aber ersparte mir dann weitere Erklärungen, bei deren Erfindung es mir an Kreativität mangelt. Ob es irgendwann einmal vorkommt, dass keiner der Beamten danach fragt, warum ich in den USA Deutsche Literatur studiere?