Passend zur warmen Sonne, die sich hier schon seit zwei Tagen zeigt und Joggen im T-Shirt zulässt, gab es heute zufälligerweise die Möglichkeit, die musikalische Version von Wedekinds "Frühlings Erwachen" im Hult Center zu sehen - "Broadway will never be the same" meinte die New York Times dazu, als das Stück 2006 am Broadway Premiere hatte.
Nunja, für unsereins (=mich) scheint die Darstellung der Geschichte eher seicht und romantisiert, die wenigen Szenen von gezeigter Intimität angenehm im Vergleich zu manchem, was auf deutschen Bühnen "abgeht" - die "Oohs" und erschreckten "Aaahs" meiner amerikanischen Mitzuschauer um mich herum jedoch machten deutlich, dass sich in der Rezeption eines solchen Stoffs doch die kulturellen Unterschiede offenbaren.
So auch beim Applaus: Dauert es in Deutschland manchmal gefühlte Minuten, bis sich jemand dazu durchringt, seinen Sitz zu verlassen, für "Standing Ovations", so springt das Volk hier sofort auf, wenn der Schlussapplaus einsetzt. Der dauert dafür jedoch nicht länger als vier halbe Minuten.
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