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Mittwoch, 20. April 2011

Laut Hannah Arendt...

...bringt die menschliche Stimme erst dann Menschlichkeit in die Welt, wenn sie "Gegenstand des Gesprächs geworden ist." (Gedanken zu Lessing, München 1989, S. 41)

Analog dazu: Theodor Fontane, 1870, aus französischer Kriegsgefangenschaft, an seine Frau: "Ich hätte dir tausenderlei zu schreiben, und ich darf sagen, ich habe ein tiefes Bedürfnis nach Mitteilung, aber die starke Möglichkeit, daß das alles doch nur vergeblich zu Papier gebracht ist, hat etwas Lähmendes und zwingt einen, diese Mitteilungen auf andere Zeit zu versparen, wo die Verbindung wieder sicher ist." (Wanderungen durch Frankreich, Berlin 1970, S. 576f.)

Analog dazu: Dass hier jede neue Flasche Wein besser schmeckt als alles davor, kann keiner nachprüfen. Keine sichere Verbindung und keine zur Menschlichkeit werdende Stimme.

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